1. Satz: Ist der Weg frei, geh vor!
Körperlich: Wir schieben unsere Arme vor, um Kontakt mit den angreifenden Armen des Aggressors aufzunehmen.
Verbal: Wir antworten dem Aggressor und schicken eine freundlich- selbstsichere Entgegnung an seine Adresse.
2. Satz: Ist der Weg versperrt, bleib kleben!
Körperlich: Wenn wir ihn nicht erreichen, weil wir auf seine größere Kraft treffen, ziehen wir unsere Arme nicht zurück, sondern bleiben „kleben“.
Verbal: Wenn unsere Antwort die Aggression nicht entschärfen kann, halten wir Sprachkontakt, damit die Situation nicht ins Körperliche eskaliert.
3. Satz: Ist die Kraft des Gegners zu groß, gib nach!
Körperlich: Wenn die Kraft des Angreifers unsere an einem Punkt übersteigt, geben wir nach, drücken uns von ihm weg und weichen ihm dadurch aus.
Verbal: Wenn seine Aggression andauert oder wächst, geben wir ihm einfach Recht, entschuldigen uns überschwenglich, aber auf keinen Fall ironisch:
„Sie haben völlig Recht, das war absolut idiotisch von mir, meine Mutter sagt auch immer: Fridolin, glotz die Leute nicht so an!“
Oder wir weichen aus, so dass sein Angriff ins Leere geht. Aber wir beantworten seine Beleidigung nicht mit einer Retourkutsche.
Wir gehen nicht gegen seine Beschimpfung an, denn im WT gehen wir nie gegen den Angriff des Gegners an. wir sind niemals gegen etwas, denn es lässt uns verkrampfen und erstarren, macht uns fixiert und bindet uns an den anderen. Wir blocken ihn nicht verbal, sondern lassen den verbalen Angriff einfach ins Leere gehen, indem wir ihn ignorieren, so tun, als ob er etwas Nettes gesagt hätte, oder indem wir eine paradoxe Antwort geben, die aber auch gar nichts mit seinem Spruch zu tun hat: „Haben Sie gewusst, dass die Bulgaren den Kopf schütteln, wenn sie Ja meinen?“
Mit der paradoxen Antwort erreichen wir den Zweck, den ich in „Angriff ist die beste Verteidigung“ mit dem Ankerwort („Deine Mutter, wann hat die Geburtstag?“) beabsichtigte: Wir haben den Kontrahenten verwirrt, sein Verstand muss nun Sinn in die Unsinnsfrage bringen und ist voll beschäftigt, da jeweils nur ein Gedanke zur Zeit gedacht werden kann. Diese Zeit und Verwirrung nutzen wir, um uns umzudrehen und ihn stehen zu lassen.
4. Satz Wenn der Gegner (sich) zurückzieht, folge!
Körperlich: siehe Überschrift
Verbal: Wenn der Gegner sich zurückzieht, weil er den Mut verloren oder vielleicht nur geblufft hat, können wir (wenn wir denn unbedingt wollen) nachsetzen und folgen, um vollends zum Gewinner zu werden.